Die Ermittler tappen bei der Aufklärung des Bombenanschlags auf den Boston-Marathon weiter im Dunkeln. Zwar ist die Bauweise der Bombe mittlerweile geklärt - doch einen Hinweis auf den Täter liefert das nicht. Alle Hoffnungen liegen nun auf den Videoaufnahmen vom Marathon.
Von Rolf Büllmann, BR-Hörfunkstudio Washington
Auch am zweiten Tag nach dem Anschlag von Boston haben die Ermittler immer noch keine Erkenntnisse darüber, wer hinter der Tat steckt. Die Polizei fand Überreste einer der Bomben - zerrissene Teile eines Schnellkochtopfs, verschmorte Kabel, Batterien und Nägel.
Mike Bouchard, ein ehemalige Beamter der ATF, der Bundesbehörde, die auf Schusswaffen und Sprengstoffen spezialisiert ist, sagte über die Wirkung derartiger Sprengsätze: "Bei so einer Bombe, in einer so großen Menschenmenge, haben vor allem die Splitter die Menschen in der Nähe der Explosion getroffen."
Bombe passt zu Terrorgruppe wie Einzeltäter
Die Ermittler hoffen nun, mit den gefundenen Fragmenten endlich dem Täter oder den Tätern auf die Spur zu kommen. Doch alleine die Tatsache, dass man nun mehr darüber weiß, wie die Bomben gebaut waren, gibt nicht unbedingt Hinweise darauf, wer sie gebaut hat. Die Art Bombe, die verwendet wurde, hätte ohne größerer Probleme von einem Einzeltäter gebaut werden können.
Doch Experten sagen, dass auch Al Kaida solche Bomben schon als geeignetes Mittel für terroristische Angriffe empfohlen hat. Mit anderen Worten: Die Art des Sprengsatzes könnte zu einer internationalen Terrorgruppe genauso passen wie zu einem einheimischen Einzeltäter.
Von Rolf Büllmann, BR-Hörfunkstudio Washington
Auch am zweiten Tag nach dem Anschlag von Boston haben die Ermittler immer noch keine Erkenntnisse darüber, wer hinter der Tat steckt. Die Polizei fand Überreste einer der Bomben - zerrissene Teile eines Schnellkochtopfs, verschmorte Kabel, Batterien und Nägel.
Mike Bouchard, ein ehemalige Beamter der ATF, der Bundesbehörde, die auf Schusswaffen und Sprengstoffen spezialisiert ist, sagte über die Wirkung derartiger Sprengsätze: "Bei so einer Bombe, in einer so großen Menschenmenge, haben vor allem die Splitter die Menschen in der Nähe der Explosion getroffen."
Bombe passt zu Terrorgruppe wie Einzeltäter
Die Ermittler hoffen nun, mit den gefundenen Fragmenten endlich dem Täter oder den Tätern auf die Spur zu kommen. Doch alleine die Tatsache, dass man nun mehr darüber weiß, wie die Bomben gebaut waren, gibt nicht unbedingt Hinweise darauf, wer sie gebaut hat. Die Art Bombe, die verwendet wurde, hätte ohne größerer Probleme von einem Einzeltäter gebaut werden können.
Doch Experten sagen, dass auch Al Kaida solche Bomben schon als geeignetes Mittel für terroristische Angriffe empfohlen hat. Mit anderen Worten: Die Art des Sprengsatzes könnte zu einer internationalen Terrorgruppe genauso passen wie zu einem einheimischen Einzeltäter.
Der Boston-Marathon
Der Marathon in Boston ist der älteste jährliche Marathon der Welt und wird seit dem Jahr 1897 veranstaltet. An dem Lauf nehmen rund 20.000 Menschen teil, Hunderttausende Zuschauer verfolgen ihn jedes Mal. Diesmal war die letzte Meile den Opfern des Amoklaufs von Newtown gewidmet. Hunderte Stunden Videomaterial und Tausende FotosWährend die Bauweise der Bombe bei der Suche nach dem Täter also möglicherweise nicht helfen kann, setzen die Ermittler große Hoffnungen auf die unzähligen Fotos und Hunderte Stunden von Videoaufzeichnungen, die es von den Explosionen gibt.
Hunderte Stunden Videomaterial und Tausende Fotos
Während die Bauweise der Bombe bei der Suche nach dem Täter also möglicherweise nicht helfen kann, setzen die Ermittler große Hoffnungen auf die unzähligen Fotos und Hunderte Stunden von Videoaufzeichnungen, die es von den Explosionen gibt.
Senator Angus King, der als Mitglied im Geheimdienstausschuss über den Stand der Ermittlungen informiert wurde, sagt: "Die Beamten folgen Spuren in alle Richtungen. Es gibt ja Tausende Fotos vom Tatort - wahrscheinlich ist irgendwo auf einem Handy ein Foto von dem Kerl, der die Bombe gelegt hat."
Also werden alle diese Aufnahmen sorgfältig untersucht - und das dauert eben seine Zeit.
Während die Bauweise der Bombe bei der Suche nach dem Täter also möglicherweise nicht helfen kann, setzen die Ermittler große Hoffnungen auf die unzähligen Fotos und Hunderte Stunden von Videoaufzeichnungen, die es von den Explosionen gibt.
Senator Angus King, der als Mitglied im Geheimdienstausschuss über den Stand der Ermittlungen informiert wurde, sagt: "Die Beamten folgen Spuren in alle Richtungen. Es gibt ja Tausende Fotos vom Tatort - wahrscheinlich ist irgendwo auf einem Handy ein Foto von dem Kerl, der die Bombe gelegt hat."
Also werden alle diese Aufnahmen sorgfältig untersucht - und das dauert eben seine Zeit.
"Sie hat immer gelächelt, egal was passiert ist"
Die Menschen in Boston und anderswo versuchen derweil, ihren Gefühlen Ausdruck zu geben. Gefühlen von Trauer, Wut - und auch Solidarität: In New York, im Baseballstadion der New York Yankees, wurde gestern die Erkennungsmelodie der verhassten Rivalen aus Boston eingespielt - und Tausende Fans sangen mit. Unter normalen Umständen völlig undenkbar.
In Boston selber hatten sich gestern Abend Hunderte Menschen versammelt, um der Toten zu gedenken: des achtjährigen Martin Richard, einer namentlich nicht genannten Studentin aus China, und der 29-jährigen Krystle Campbell. Deren Großmutter sagte über ihre Enkelin: "Sie hat immer gelächelt, immer hat sie gelächelt, egal was passiert ist - sie hat gelächelt."
Morgen soll es eine offizielle Gedenkfeier geben in Boston für Krystle Campbell und alle anderen Opfer der Anschläge auf den Boston-Marathon - an der auch Präsident Obama teilnehmen will.
Die Menschen in Boston und anderswo versuchen derweil, ihren Gefühlen Ausdruck zu geben. Gefühlen von Trauer, Wut - und auch Solidarität: In New York, im Baseballstadion der New York Yankees, wurde gestern die Erkennungsmelodie der verhassten Rivalen aus Boston eingespielt - und Tausende Fans sangen mit. Unter normalen Umständen völlig undenkbar.
In Boston selber hatten sich gestern Abend Hunderte Menschen versammelt, um der Toten zu gedenken: des achtjährigen Martin Richard, einer namentlich nicht genannten Studentin aus China, und der 29-jährigen Krystle Campbell. Deren Großmutter sagte über ihre Enkelin: "Sie hat immer gelächelt, immer hat sie gelächelt, egal was passiert ist - sie hat gelächelt."
Morgen soll es eine offizielle Gedenkfeier geben in Boston für Krystle Campbell und alle anderen Opfer der Anschläge auf den Boston-Marathon - an der auch Präsident Obama teilnehmen will.
- Bilder: Anschlag bei Boston Marathon
- Chronik: Anschläge in den USA
- Tina Hassel (ARD Washington) zum Stand der Ermittlungen
- R. Tophoven (Institut für Terrorismusforschung) zum Anschlag in Boston
- FBI wertet Fotos und Videos von Besuchern aus [M. Schmidt, ARD New York]
- ARD-Brennpunkt: Spurensuche in Boston
Quelle: REUTERS